Die Jahre vergingen, ich war in der Zwischenzeit ein paar
Mal umgezogen, und Mobbing, sowie viele unschöne Erlebnisse an meinem letzten
Arbeitsplatz, hatten ihre Spuren hinterlassen. Diese belastenden Erfahrungen
versuchte ich in einer fiktiven Geschichte, bei der viel autobiografisches durchleuchtete,
zu verarbeiten.
Doch zu einer Veröffentlichung meines ersten geschriebenen
Werkes, konnte ich mich nicht durchringen, mir schien die Geschichte noch nicht
rund genug. Stilistisch gesehen, haperte es meiner Meinung nach, noch hier und
da.
Durch Zufall bin ich im Programmheft der VHS auf den Kurs
"Schreibwerkstatt, Schreiben für Autoren und solche die es werden
wollen" gestoßen. Na, wenn das nicht ein Wink mit dem Zaunpfahls der
Schicksalsgöttin war…
In diesem Kurs lernte ich viele Gleichgesinnte kennen. Am
Anfang der Stunde wurde ein Thema vorgegeben, so zum Beispiel: Was fällt Ihnen zu Halloween ein?, und los
ging's. Tatsächlich hat jeder der Schreib-Lehrlinge das Thema anders
verarbeitet. Das Ganze machte mir Riesenspaß, doch leider, leider wurden
Sachen, wie baue ich einen Roman auf?,
wie werden Charaktere bildhaft dargestellt?, nur am Rande erwähnt.
Also
mussten Schreibratgeber her. Ich verschlang alles Mögliche, was der Buchmarkt
in dieser Hinsicht hergibt und wurde in der Theorie (!) immer schlauer. Nun las
ich Bücher mit anderen Augen: Aha, so hat also der Autor den Spannungsmoment
aufgebaut, und da ist im die Glaubwürdigkeit seines Hauptcharakters grade baden
gegangen…
Analyse eines fremden Schreibstils kann für einen angehenden
Autor sehr lehrreich sein, aber für mich bedeutete es auch, dass ich die Freude
am Lesen verlor. Die eigentliche Geschichte trat dabei immer mehr in den
Hintergrund und allmählich hatte ich genug vom Stil-Studieren. Erst mal
pausieren mit der grauen Theorie und in mein Inneres hineinhorchen, was mein
Herzenswunsch ist.
So nahm die Idee zu meinem ersten Roman immer mehr Gestalt an
und drängte danach in die Wirklichkeit umgesetzt zu werden.
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