Nachdem ich mich für die Version Selfpublishing entschieden
hatte, las ich das passende Infomaterial, das ich zuvor auf der Frankfurter
Buchmesse gesammelt hatte. Die Print on Demand Anbieter lockten den Jung-Autor
mit verschiedenen Service Angeboten, darunter auch das Korrigieren und
Lektorieren der Manuskripte vor ihrer Veröffentlichung. Nun war diese Dienstleistung
nicht gerade billig und ich, mangels eines Goldesels im Keller, sah mich
gezwungen nach günstigeren Alternativen Ausschau zu halten.
Wie immer bietet das Word Wide Web hierfür eine herrliche
Plattform, auf der sich diverse Anbieter tummeln. Doch es dauerte eine ganze
Weile bis ich jemanden fand, der mir zum angemessenen Preis und mit
entsprechender Vorkenntnis mein Werk lektorieren wollte. Die besagte Person
hatte Germanistik studiert und war Buchhändler. Ich sendete ihm mein Manuskript
und erhielt bereits nach 2 Wochen eine Reaktion. Mein Roman hätte ihm
außerordentlich gut gefallen und er hätte bereits mit dem Korrigieren begonnen.
Wir diskutierten noch über die verschiedenen Wege ein Buch der Öffentlichkeit
vorzustellen und er erzählte mir, dass er es selbst schon erlebt hätte, dass
Bücher von großen Verlagen schon nach 3 Monaten aus dem Handel gezogen würden,
wenn der Verkauf schwach wäre. Wieder wurde mein Entschluss unabhängig zu
bleiben, bestärkt.
Weitere Wochen vergingen, und in meinem Email Eingang
wartete das korrigierte und lektorierte Manuskript auf mich. Mit klopfendem
Herzen öffnete ich den Anhang, ich befürchtete nur Rot zu sehen. Doch die
Korrekturen und Anmerkungen hielten sich in Grenzen und ich konnte meinen Text
in kurzer Zeit überarbeiten und verbessern. Ich rief meinen Lektor an und
verkündete ihm, dass ich bald bereit für die Veröffentlichung wäre und wir
besprachen noch ein paar Textstellen, als er plötzlich stutze und hastig
meinte, er hätte was übersehen, er müsse sich das Manuskript nochmals kurz
ansehen.
Okay, kein Problem, dachte ich. Ja, gut gedacht, denn aus
dem kurz, wurden Tage, aus den Tagen, Wochen. Mir lief die Zeit davon. Ich
schrieb den Lektor an, keine Antwort, ich rief ihn auf dem Handy an, er meinte:
Oh, grad ganz schlecht, bin in einem Meeting, rufe gleich zurück, was natürlich
nicht geschah.
Was tun? Wieder musste ich auf die Suche gehen, hatte aber
bereits Geld in die Korrektur investiert. Doch nun wollte ich es auch richtig
machen und keinen halbfertigen Text in die Welt hinaus schicken. Zum Glück hat
mir eine Bekannte geholfen, die "zufälligerweise" mit einer echten
Lektorin verwandt ist und ich konnte mein Manuskript zu Ende und zu einem
fairen Preis lektorieren lassen.
Ist es denn zwingend erforderlich, ein Buch lektorieren zu lassen? Es hat doch jeder seine eigene Art, zu schreiben. Wenn man es umarbeiten läßt, ist es doch nicht mehr so ganz das eigene Werk.
AntwortenLöschenFür mich, die ich mich auch mit dem Gedanken des Buchschreibens befasse, wäre es doch viel wichtiger, wo man das Werk in Buchform bringt und es dann in Eigenregie verkaufen kann (z.Bsp. über Amazon).
Hast Du da einen Tipp für mich?
LG Petra K.
Daran habe ich auch schon gedacht, Schreiben wie mir der Schnabel gewachsen ist. Ich erfinde auch gerne neue Wörter, die würden sonst rauslektoriert.
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