Donnerstag, 14. Mai 2015

Frankfurter Buchmesse! Außer Spesen, nix gewesen.




Doch immer noch stand ich vor dem Problem, wie und wo veröffentliche ich mein Buch? Es ging auf den Herbst zu und ich hatte mir eine dicke Erkältung geholt. Während ich mir heißen Tee machte, um meine geschundenen Bronchien zu beruhigen, hörte ich im Radio, dass am Wochenende die Buchmesse in Frankfurt eröffnet werden soll. Schlagartig war mir klar, da muss ich hin. Denn wo sonst gab es eine so große Dichte an Literaturagenten, die nur darauf warteten, den nächsten Bestseller zu entdecken?

Aus dem Internet lud ich mir einen Plan von der Frankfurter Messehalle, sowie den Veranstaltungskalender runter. Aha! Die Agenturen befanden sich alle in der Messehalle XYZ, da musste ich hin. Mein Plan stand fest, ganz schnell mehrere aussagekräftige Exposés ausdrucken sowie Visitenkarten. Alles in ansprechende Mappen verpacken und die Fahrt nach Frankfurt konnte losgehen. 

Ich hetzte durch die Hallen, natürlich war der Raum, in dem sich die Literarturagenten trafen, ganz weit weg vom Eingang. Das Gedränge auf der Messe wurde immer dichter und ich verlor mehr als einmal die Orientierung. Endlich kam ich an meinem Ziel an, nur noch die Treppe hinunter und…NICHTS. Die Halle war menschenleer. Es standen nur Tische und Stühle herum und kein Mensch war zu sehen. Ich zuckte unmerklich zusammen, als mir ein junger Mann auf die Schulter tippte, ob er mir behilflich sein könnte, wollte er wissen. Ich fragte, wo die Agenturen denn wären, ob ich mich am falschen Ort befinden würde. Er erwiderte schmunzelnd, nein die Agenten, hätten feste Termine mit den Verlagen und diese immer VOR den öffentlichen Messetagen. Sie wollten nicht von schreibwütigen Autoren belagert werden, die ihnen ihr Manuskript in die Hand drücken wollten. Da stand ich nun, bepackt mit meinen Mappen, Dödel-ich. 

Leicht frustriert, schleppte ich mich die Treppe hinauf und ließ mich durch die Menschenmenge treiben, bis ich vor dem BOD Stand stehen blieb. Eine Idee reifte in mir, wenn es so schwierig war einen guten Verlag zu finden, dann wollte ich doch lieber selbst veröffentlichen. Ich sammelte alles an Infomaterial, auch von anderen Selfpublish Anbietern, was ich bekommen konnte und machte mich auf den Heimweg. Mein Entschluss stand fest. 

Mittwoch, 6. Mai 2015

Mein erster Schritt in die "große Autoren Welt"




Endlich, es war geschafft, ich konnte unter mein Werk das von vielen Autoren heiß ersehnte Wort ENDE drunter setzen. Nachdem ich von meiner Schwester zu Weihnachten das "Handbuch für Autoren und Autorinnen" geschenkt bekommen hatte, fühlte ich mich gewappnet, um mich in die Schlacht um Verlage und Agenturen zu werfen. 
Ich schrieb mir Literaturagenten raus, die auch Fantasy Autoren vertreten und bewarb mich bei ihnen. Es folgte banges Warten und ständiges Checken meiner Mails, bis ich endlich von dem Ersten eine Antwort erhielt. Mit klopfendem Herzen öffnete ich die email und bekam gleich eins übergezogen. Zumindest empfand ich es so. Die Absage war rüde und hielt mir schlechten Schreibstil vor, obwohl der Brief selber voller Rechtschreibefehler war. Rums, vom Autorenhimmel wieder in die harte Realität gefallen. Mein Temperament ging mit mir durch und ich antwortete dem unverschämten Absender im gleichen rüden Ton. 

Danach trudelten immer mehr Antwort Mails ein, alles Absagen, aber wenigstens waren die im neutralen bis freundlichen Umgangston. Wahrscheinlich wussten diese Agenturen um die zart besaitete Seele einer Jungautorin und wollten sich gar nicht in eine Diskussion begeben. Dann, ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Ein Literatur Agent war von meinem Plot und meiner Leseprobe angetan und verlangte das Manuskript. Ah, endlich! Nach ungefähr 6 Wochen wollte er mir eine Antwort geben. In diesen 6 Wochen schwankte ich zwischen himmelhoch jauchzend (schon mal die Immobilien auf Mallorca abchecken) und zu Tode betrübt (Hartz 4 und der Tag gehört dir). Es kam, wie ich vermutet hatte, ich bekam eine Absage. Ich rief den Agenten an und er meinte, der Stil wäre noch nicht ausgereift und er müsste zu viel Lektoratsarbeit in mein Manuskript stecken, bevor er es einem Verlag anbieten könnte. Ich war bitter enttäuscht, doch mittlerweile muss ich ihm Recht geben, denn wenn ich mein Buch mit meinem Manuskript von damals vergleiche, sehe ich welche Veränderungen nötig gewesen waren, um mein Werk der Öffentlichkeit preis zu geben.

Ich fasste den Entschluss, mein Manuskript von verschiedenen Freunden und Familienmitgliedern gegen lesen zu lassen. Gesagt, getan. Meine Freunde waren begeistert, nachdem sie meinen Text gelesen hatten, gaben mir auch den ein oder anderen Anstoß zum Nachdenken. Doch erst meine Familie gab mir den wichtigsten Input, so dass ich verschiedene Schwächen in meinem Manuskript verbessern konnte. Meine Schwester bestärkte mich, nachträglich den Rückblick in meine Geschichte einzubauen, so dass Zusammenhänge klarer wurden. Diese Kapitel, die ich schnell und ohne Schreibratgeber, meinem Roman hinzu gefügt habe, sind nun meine Lieblingsstellen und oft auch die meiner Leser. So wurde aus etwas vermeintlich Negativem ein positiver Aspekt.