Mittwoch, 6. Mai 2015

Mein erster Schritt in die "große Autoren Welt"




Endlich, es war geschafft, ich konnte unter mein Werk das von vielen Autoren heiß ersehnte Wort ENDE drunter setzen. Nachdem ich von meiner Schwester zu Weihnachten das "Handbuch für Autoren und Autorinnen" geschenkt bekommen hatte, fühlte ich mich gewappnet, um mich in die Schlacht um Verlage und Agenturen zu werfen. 
Ich schrieb mir Literaturagenten raus, die auch Fantasy Autoren vertreten und bewarb mich bei ihnen. Es folgte banges Warten und ständiges Checken meiner Mails, bis ich endlich von dem Ersten eine Antwort erhielt. Mit klopfendem Herzen öffnete ich die email und bekam gleich eins übergezogen. Zumindest empfand ich es so. Die Absage war rüde und hielt mir schlechten Schreibstil vor, obwohl der Brief selber voller Rechtschreibefehler war. Rums, vom Autorenhimmel wieder in die harte Realität gefallen. Mein Temperament ging mit mir durch und ich antwortete dem unverschämten Absender im gleichen rüden Ton. 

Danach trudelten immer mehr Antwort Mails ein, alles Absagen, aber wenigstens waren die im neutralen bis freundlichen Umgangston. Wahrscheinlich wussten diese Agenturen um die zart besaitete Seele einer Jungautorin und wollten sich gar nicht in eine Diskussion begeben. Dann, ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Ein Literatur Agent war von meinem Plot und meiner Leseprobe angetan und verlangte das Manuskript. Ah, endlich! Nach ungefähr 6 Wochen wollte er mir eine Antwort geben. In diesen 6 Wochen schwankte ich zwischen himmelhoch jauchzend (schon mal die Immobilien auf Mallorca abchecken) und zu Tode betrübt (Hartz 4 und der Tag gehört dir). Es kam, wie ich vermutet hatte, ich bekam eine Absage. Ich rief den Agenten an und er meinte, der Stil wäre noch nicht ausgereift und er müsste zu viel Lektoratsarbeit in mein Manuskript stecken, bevor er es einem Verlag anbieten könnte. Ich war bitter enttäuscht, doch mittlerweile muss ich ihm Recht geben, denn wenn ich mein Buch mit meinem Manuskript von damals vergleiche, sehe ich welche Veränderungen nötig gewesen waren, um mein Werk der Öffentlichkeit preis zu geben.

Ich fasste den Entschluss, mein Manuskript von verschiedenen Freunden und Familienmitgliedern gegen lesen zu lassen. Gesagt, getan. Meine Freunde waren begeistert, nachdem sie meinen Text gelesen hatten, gaben mir auch den ein oder anderen Anstoß zum Nachdenken. Doch erst meine Familie gab mir den wichtigsten Input, so dass ich verschiedene Schwächen in meinem Manuskript verbessern konnte. Meine Schwester bestärkte mich, nachträglich den Rückblick in meine Geschichte einzubauen, so dass Zusammenhänge klarer wurden. Diese Kapitel, die ich schnell und ohne Schreibratgeber, meinem Roman hinzu gefügt habe, sind nun meine Lieblingsstellen und oft auch die meiner Leser. So wurde aus etwas vermeintlich Negativem ein positiver Aspekt.

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